Ich bin sehr zufrieden mit meiner Bücher. Alle rangierten in den Top 500, drei in den Top 100 und eines sogar auf Platz 21 der Amazon Bestsellerliste. Der Durchschnitt ihrer Bewertungen beträgt 4,6 von 5 Sternen.

 

Almgeist, erst am 7. April 2019 erschienen, ist im ersten Tag in die Top 1.000 gerutscht.

 

Ich weiß nicht genau, woran es liegt. Zu Anfang war ich selbst überrascht, anscheinend habe ich einen Nerv getroffen. Meine Ermittler(innen) und ihre Kolleginnen/Kollegen sind keine abgewrackten Säufer(innen). Sie verbrüdern sich nicht mit den Verbrechern, führen ein Privatleben mit Höhen und Tiefen, ganz wie du und ich. 

 

 

Auch Nebenfiguren sind aus dem echten Leben. Zum Beispiel die Tatortreinigerin aus ›Almkind‹. Sie heißt wirklich Yvonne und ist Tatort & Leichenfundortdesinfektorin bei GE-Service in Wasserburg am Inn. Von ihr ist der Waschlappen, oben im Bild. Inzwischen hängt er eingerahmt in meinem Büro.

 

Auf Facebook – /Postalmkrimi – habe ich vor Kurzem einen Beitrag zu diesem Thema veröffentlicht. 

 

Griaß enk, Servus, hallo zusammen.

 

Vor ein paar Tagen habe ich über Messenger die Frage gestellt bekommen, warum meine Ermittler keinen Tick haben und ›so perfekt‹ sind. Meine Antwort möchte ich gern öffentlich machen.

 

Lieber Herr …,

 

Wie soll ich Ihre Frage, heile Welt oder nicht, zufriedenstellend beantworten?

 

Ich weiß, ein Tick wie ›Monk‹ ihn hat, ein aus tiefster Verzweiflung ständig betrunkener, abgewrackter Kommissar oder ein Ermittler mit Selbstmordgedanken scheinen die vornehmlichen Charaktere in dem Genre zu sein. Einen Polizisten, dem es gut geht, der mal einen Termin mit seiner Freundin verschieben muss oder Hochzeitspläne schmiedet, findet man dagegen selten.

 

So wie die Personen in meinen Büchern. Auch sie haben Probleme, doch kaum einmal erscheinen sie in verknitterter Kleidung – oder mit ebensolchem Gesicht – zum Dienst. Sie trinken ein Glas Wein statt ganze Flaschen Whiskey, reden über den Tag statt sich durch Selbstmitleid um den Verstand zu bringen.

 

Im Rahmen meiner Recherchen seit Anfang 2015 habe ich mit vielen Polizeibeamtinnen und -beamten gesprochen. Keine(r) war auch nur annähernd so kaputt, wie sie häufig in Romanen oder Filmen dargestellt werden. Im Gegenteil, sie sind Menschen, die Freunde und ein Familienleben haben, ihren Beruf gern und mit Stolz ausüben. So will ich meine Protagonisten darstellen. Sie sind echt. Mörder dürfen hingegen kaputt sein, ein Killer ein Psychopath oder ein Sadist, ein alter Nazi mit Fleisch und Blut seiner Ideologie verhaftet.

 

Bei meinen Büchern ist die Handlung das Wesentliche und der Grund, aus dem ein Mensch ein Verbrechen begeht. Warum Kinder hinter dem Haus verscharrt werden, warum in einer so idyllischen Umgebung wie der Postalm mit Drogen gedealt wird. Und dem Ratespiel – Wer ist der Mörder? Wer erkennt ihn am schnellsten? – will ich mich entziehen. Mein Motiv, den Täter spät zu entlarven, ist der Spannungsbogen.

 

Ich hoffe, Ihnen mit meiner Antwort nicht die Lust an meinen Büchern geraubt zu haben. Sie sind vielleicht anders, als Sie sie erwarten, doch die Bewertungen auf Amazon zeigen, sie werden gut und gern gelesen.

 

Mit lieben Grüßen aus dem Salzburger Land,

 

Karel.